Lotte Lesehr-Schneider
1908 Oberlenningen b. Kirchheim/Teck – 2003 Stuttgart
Geboren am 20. Mai als Tochter eines Maschinenfabrikanten; aufgewachsen in
Stuttgart. Nach Schulabschluss auf dem Katharinenstift Besuch eines
Mädchenpensionats. Ab 1925 gegen den väterlichen Willen Studium an der
Stuttgarter Kunstakademie (Arnold Waldschmidt, Anton Kolig). 1928/1929
Zeichnungen im Stuttgarter Bürgerhospital von Kranken und Geistesgestörten, die
ihre Neigung zum Expressiven, der Norm Widersprechenden spiegelt. 1930
Studium an den Vereinigten Staatsschulen in Berlin (Ferdinand Spiegel; Maximilian
Klewer; bei Wilhelm Tank anatomisches Zeichnen; Emil Orlik). Bekanntschaft mit
der Graphikerin Hanna Nagel (1907-1975), die sie mehrfach porträtiert. Rückkehr
nach Stuttgart, Meisterschülerin von Anton Kolig. 1933 Ausst. im Kunstgebäude
Stuttgart. 1936 Ausst. bei Gurlitt in Berlin. 1938 Heirat mit dem Bildhauer Georg
Lesehr; Umzug nach Biberach. Arbeit als Malerin und Bildhauerin; Unterricht in
Aktzeichnen. 1941 Geburt des Sohnes Michael, der Maler wird. 1945 Verlust von
frühen Arbeiten durch Bombeneinwirkung und Plünderungen. Die Verbindung von
Familie und bildnerischer Arbeit gelingt nicht. Erst in den 60er Jahren
Wiederaufnahme der künstlerischen Tätigkeit. Viele Reisen, vor allem nach Italien.
1995 Tod des Ehemannes; Rückkehr nach Stuttgart. Gestorben am 4. Febr. 2003.
Literaturauswahl:
Ingrid von der Dollen, Lotte Lesehr-Schneider. Vom Wesen des Menschlichen,
Biberach 2008
Lotte Lesehr-Schneider
Sitzender alter Bauer, um 1929
Öl auf Leinwand/Holz
120 x 80 cm
Künstler des Expressiven Realismus